Geotechnik
Die Beurteilung der Wechselwirkung zwischen Baugrund und Bauwerk sowie das frühzeitige Erkennen von Besonderheiten bei schwierigen Untergrundverhältnissen sind für eine erfolgreiche und wirtschaftliche Realisierung eines Projektes unumgänglich.
Über die Beratung bei gründungstechnischen Fragestellungen hinaus erstellen wir statische und erdstatische Berechnungen und erarbeiten innovative Lösungen.
Fachbereiche
Gründung
Wir schaffen durch Baugrunduntersuchungen Klarheit über Boden- und Grundwasserverhältnisse am Bauort. Auf Basis der Ergebnisse bieten wir objektbezogene Gründungsberatung, die technische und wirtschaftliche Aspekte sowie individuelle Kundenansprüche berücksichtigt.
Erdbaustatik
Neben gründungstechnischer Beratung bieten wir statische und erdstatische Berechnungen sowie innovative Lösungen für die wirtschaftliche Projektumsetzung. Wir erstellen Nachweise im Erd-, Fels-, Spezialtief- und Wasserbau und bemessen Systeme zur Böschungs- und Baugrubensicherung.
Deponietechnik
Wir planen und bemessen Abdichtungssysteme für Deponien und belastete Böden aus mineralischen Dichtungsschichten, Kunststoffdichtungsbahnen und Geokunststoffen. Mit über 20 Jahren Erfahrung entwickeln wir standortspezifische Lösungen und überwachen die Ausführung durch Prüfungen.
Altbergbau
Von der Grubenbildeinsicht über die Bewertung geotechnischer und bergbaulicher Gegebenheiten entwickeln wir individuell abgestimmte, standortspezifische Lösungen zur Sicherung des Baugrunds in ehemaligen Abbaubereichen, angepasst an die geplante Folgenutzung und spezifische Anforderungen.
Hydrologie
Wir tragen zu einem nachhaltigen und wirtschaftlichen Umgang mit der Ressource Grundwasser bei. Unser Fokus liegt auf der Erkundung der Grundwasserverhältnisse sowie auf Maßnahmen zum Schutz und zur Verbesserung der Grundwasserqualität mit effizienten Mitteln.
Labor
Die Ermittlung bodenmechanischer Kennwerte bildet die Basis für geotechnische Lösungen. In unserem Labor führen erfahrene Baustoffprüfer und Azubis (Fachbereich Geotechnik) Labor- und Feldversuche durch, die wir mit Spezialsoftware auswerten. Unsere Kapazitäten stehen Kunden als Labordienstleistung zur Verfügung.
Referenzbeispiele
Gründung
Waggonbrücke in Heiligenhaus
Am 26. Juni 2009 wurde in Heiligenhaus erstmals in Deutschland ein umgebauter Eisenbahnwaggon als Fuß- und Radwegbrücke eingesetzt. Die Brücke schließt eine Lücke in der ehemaligen Niederbergbahntrasse, die zu einem Radweg umgebaut wird.
Projektinformationen
Die erste Waggonbrücke Deutschlands wurde in Heiligenhaus realisiert und stellt ein besonderes Projekt im Bereich Gründung, Infrastruktur, Bauen im Bestand sowie konstruktiver Ingenieurbau dar. Auftraggeber war die Stadt Heiligenhaus im Kreis Mettmann. Die Umsetzung des Projekts begann im Jahr 2009, wobei die Bauzeit lediglich 8 Wochen betrug. Mit einem Bauvolumen von 200.000 Euro, einschließlich der Sanierung der Widerlager, wurde das Projekt erfolgreich abgeschlossen und ist seitdem ein einzigartiges Beispiel innovativer Ingenieurbaukunst.
Projektbeschreibung
Am 26. Juni 2009 wurde in Heiligenhaus die erste Waggonbrücke Deutschlands eingeweiht. Ein ausgedienter Eisenbahnwaggon wurde als Fuß- und Radwegbrücke auf der ehemaligen Trasse der Niederbergbahn installiert, die Teil des PanoramaRadwegs ist.
Der Umbau umfasste die Sanierung der Widerlager und die Anpassung des Flachwagens, der vollständig aufbereitet und mit einem 200-Tonnen-Kran eingehoben wurde. Die Brücke verbindet seit 2011 Heiligenhaus mit regionalen und überregionalen Radwegen und dient als touristisches Highlight.
Vorteile der Brücke:
• Nachhaltige Wiederverwendung eines Waggons
• Wirtschaftliche und ressourcenschonende Bauweise
• Befahrbarkeit für Rettungs- und Winterdienstfahrzeuge
• Einzigartiges Design als Touristenmagnet
Die ursprüngliche Optik des Waggons blieb erhalten, ergänzt durch eine eindrucksvolle Beleuchtung für Abendstunden.
Ingenieurleistungen
Im Rahmen des Projekts wurden umfassende Ingenieurleistungen durchgeführt, um eine ganzheitliche Bewertung und Planung sicherzustellen. Dazu gehörte die Überprüfung der vorhandenen Widerlager sowie die Untersuchung der Baugrundverhältnisse und der Beschaffenheit der Widerlagerhinterfüllung. Der Zustand des Altschotters wurde analysiert, und es wurden präzise Standsicherheitsnachweise erbracht. Zudem umfasste das Projekt die Objekt- und Tragwerksplanung, die Erstellung von Ausschreibungen sowie die Überwachung der Maßnahmen während der Umsetzung. Abschließend wurde eine Brückenprüfung durchgeführt, und alle relevanten Ergebnisse und Dokumentationen wurden in einem Brückenbuch zusammengefasst.
Deponietechnik
Herstellung einer LKW-Wartefläche
Die IKEA Distribution Services GmbH errichtete in Dortmund-Ellinghausen eine 3,2 ha große LKW-Wartefläche auf einer Deponie. Eine robuste Asphaltkonstruktion mit SAMI-Schicht und RAM-Densit wurde genutzt. Entwässerungsmulden erhielten eine Bentonit- und Kunststoffabdichtung.
Projektinformationen
Für die Deponie Ellinghausen in Dortmund wurde eine LKW-Wartefläche hergestellt, ein Projekt, das die Fachbereiche Geotechnik, Deponietechnik, Gründung, Infrastruktur und Erschließung umfasste. Der Auftraggeber war die IKEA Distribution Services GmbH. Die Projektdauer erstreckte sich von 2006 bis 2007, während die eigentliche Bauzeit im Jahr 2007 lag. Mit einem Bauvolumen von rund 2 Millionen Euro wurde eine funktionale und moderne Lösung zur Optimierung der Logistikabläufe geschaffen.
Projektbeschreibung
Die IKEA Distribution Services GmbH betreibt ein hochmodernes Logistikzentrum in Dortmund-Ellinghausen. Um den steigenden Anforderungen des Anlieferverkehrs gerecht zu werden, wurde eine etwa 3,2 Hektar große LKW-Wartefläche auf einer angrenzenden Deponie geschaffen.
Diese Fläche wurde so konzipiert, dass sie den intensiven Belastungen durch Schwerlastverkehr standhält und gleichzeitig die Anforderungen an eine effektive Oberflächenabdichtung erfüllt.
Für die Konstruktion wurde eine innovative Asphaltkonstruktion mit einer SAMI-Schicht (Stress Absorbing Membrane Interlayer) und einer halbstarren Deckschicht (RAM-Densit) gewählt, die eine hohe Stabilität und Langlebigkeit gewährleistet. Die angrenzenden Entwässerungsmulden wurden mit einer Kombination aus Bentonitmatten und Kunststoffdichtungsbahnen abgedichtet. Zum Schutz der Abdichtung und zur langfristigen Sicherung der Funktionalität wurden die Mulden zusätzlich mit Pflaster ausgekleidet.
Dieses Projekt unterstreicht die moderne und nachhaltige Planung von Infrastrukturmaßnahmen für anspruchsvolle Logistiklösungen.
Ingenieurleistungen
Im Rahmen des Projekts umfassten die erbrachten Leistungen die Entwurfs- und Genehmigungsplanung, die Vorbereitung und Mitwirkung bei der Vergabe durch eine Funktionalausschreibung sowie die Bauüberwachung und fachgutachterliche Begleitung. Diese umfassende Betreuung stellte sicher, dass das Vorhaben von der Planung bis zur Umsetzung effizient und fachgerecht realisiert wurde.
Altbergbau
Westfalenstadion - 3. Ausbaustufe
Im Zuge der dritten Ausbaustufe des Signal-Iduna-Parks wurde das Stadion auf über 80.000 Plätze erweitert. Ahlenberg Ingenieure entwickelten ein 3D-Untergrundmodell, um ein sicheres Gründungskonzept zu erstellen. Rund 150 Großbohrpfähle leiten die Lasten in den komplexen Untergrund ab.
Projektinformationen
Die dritte Ausbaustufe des Westfalenstadions, heute Signal-Iduna-Park, umfasste die Erweiterung des Stadions auf ein Fassungsvermögen von über 80.000 Zuschauern. Das Projekt, das die Fachbereiche Geotechnik, Altbergbau und Gründung umfasste, wurde im Auftrag der Westfalenstadion GmbH & Co. KG zwischen 2001 und 2003 umgesetzt. Mit einem Bauvolumen von über 35 Millionen Euro wurde eine der modernsten Fußballarenen Deutschlands geschaffen.
Projektbeschreibung
Mit der dritten Ausbaustufe des Signal-Iduna-Parks (ehemals Westfalenstadion) entstand in Dortmund eine beeindruckende “Visitenkarte” für die Stadt, den BVB 09 und den deutschen Fußball. Das ursprünglich zur Weltmeisterschaft 1974 errichtete Westfalenstadion wurde in Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft 2006 in drei Bauphasen auf ein Fassungsvermögen von über 80.000 Zuschauern erweitert.
Für die Gründungskonzeption bereitete die Ahlenberg Ingenieure GmbH im Vorfeld über 200 archivierte Baugrundaufschlüsse digital auf. Diese Daten wurden mithilfe einer GIS-gestützten Software in ein detailliertes 3D-Untergrundmodell integriert, das die Grundlage für ein wirtschaftliches und zugleich sicheres Gründungskonzept bildete.
Die Lasten aus der dritten Ausbaustufe, die den Lückenschluss der vier Stadionecken umfasste, werden über etwa 150 Großbohrpfähle mit Durchmessern von 1,2 bis 1,5 Metern und Längen bis zu 18 Metern in den durch Bergbau und Eisenerzabbau geprägten Untergrund abgeleitet. Im Bereich der Mittellinie verläuft eine geologische Grenze zwischen kreidezeitlichen Mergelablagerungen und dem flözführenden Karbongebirge, was für die Gründung der nördlichen und südlichen Stadionecken völlig unterschiedliche Baugrundverhältnisse zur Folge hatte.
Unter der fachtechnischen Aufsicht der Ahlenberg Ingenieure GmbH wurde der durch tagesnahen Bergbau geprägte Untergrund im Bereich der beiden Südecken zusätzlich großflächig stabilisiert und vergütet, um die Tragfähigkeit zu gewährleisten.
Ingenieurleistungen
Die Ingenieurleistungen umfassten eine umfassende geotechnische Beratung zur Gründung, die Durchführung von Baugrunderkundungen sowie die Erstellung von Ausschreibungsunterlagen für die Untergrundvergütungsarbeiten. Darüber hinaus wurden die fachtechnische Überwachung dieser Arbeiten und die Ausarbeitung von Gründungskonzepten übernommen, um eine sichere und effiziente Umsetzung des Projekts zu gewährleisten.
Hydrologie
Deininghauser Bach
Seit den 1990er Jahren wird der Deininghauser Bach im Rahmen der IBA Emscher Park umgestaltet. Die Arbeiten umfassen Abwasserkanäle, Regenrückhaltebecken, ökologische Verbesserungen wie Gewässeraufweitungen und Sedimentrückbau
Projektinformationen
Das Projekt Deininghauser Bach in Castrop-Rauxel umfasst den Bau eines Abwasserkanals sowie die ökologische Verbesserung des Gewässers über mehrere Bauabschnitte auf einer Strecke von km 0,0 bis km 5,1. Die Arbeiten, die seit 1990 laufen, decken die Fachbereiche Geotechnik, Erdbaustatik, Gründung, Hydrologie, Umwelt, Altlasten und Bodenmanagement ab. Auftraggeber ist die Emschergenossenschaft. Mit einem Bauvolumen von über 50 Mio. € gehört das Projekt zu den umfangreichen Maßnahmen zur Renaturierung und Neugestaltung im Emschersystem.
Projektbeschreibung
Seit den frühen 1990er Jahren wird der Deininghauser Bach im Rahmen der Internationalen Bauausstellung Emscher Park umgestaltet. Als regionstypischer Gewässerlauf, der landwirtschaftliche, industrielle und urbane Bereiche durchzieht, wurde er als Referenzprojekt ausgewählt. Die Maßnahmen begannen mit der Verlegung eines Abwasserkanals über mehrere Bauabschnitte, häufig im unterirdischen Vortrieb (bis DN 2800). Dabei wurden Infrastrukturtrassen wie die Köln-Mindener Eisenbahn, die BAB 42 und innerstädtische Straßen unterquert. Ergänzt wurde dies durch den Bau von Regenrückhalte- und Überlaufbecken.
Anschließend folgte die ökologische Verbesserung, beginnend am Oberlauf. Dazu gehörten der Rückbau von Sohlschalen, die auenartige Aufweitung des Bachprofils und die Beseitigung kontaminierter Sedimente. Im innerstädtischen Bereich steht die Offenlegung des Baches in einem gestalteten Einschnitt mit städtebaulichen Akzenten noch aus.
Ingenieurleistungen
Das Projekt umfasste umfassende Baugrunderkundung und -beratung für die Entwurfs- und Ausführungsplanung, Standsicherheitsnachweise für Brücken, Böschungen und Vortrieb, sowie geotechnische Fachbauberatung inklusive BGR 128. Zudem wurden entsorgungstechnische Beratung und Bodenmanagement durchgeführt. Prognosen und Dimensionierungen zur Grundwasserabsenkung und -haltung ergänzten die Maßnahmen.
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